Der Umbau des 2019 erworbenen Stadthauses am Haigerer Marktplatz schreitet voran. Schon das ganze Jahr sind Handwerker in unterschiedlichen Gewerken mit dem Ausbau des Stadthauses (in der Stadt auch als Haus-Ehe bekannt) beschäftigt. Aktuell werden Elektroleitungen verlegt, Abwasser- und Wasserinstallationen vorgenommen sowie Trockenbauwände gestellt. Auch ein Schacht für den geforderten Aufzug wurde bereits erstellt.
„Ein einfacher Weg war es bis hierhin nicht!“, erklärte der Bürgermeister Mario Schramm: „Die Probleme, mit denen auch alle privaten Bauherren derzeit zu kämpfen haben, treffen auch auf uns zu.“
Sowohl die vollen Auftragsbücher der Handwerker, Überraschungen im Bestand (z.B. eine erforderliche Ertüchtigung der Dachkonstruktion des linken Gebäudetraktes aus statischen Gründen) als auch durch Corona bedingte Ausfälle haben zu einer Verzögerung der Baumaßnahme geführt. Ein typisches Beispiel für die aktuelle Situation sei zum Beispiel die Tatsache, dass auf diverse Ausschreibungen (zum Beispiel Außenfassade) zunächst keine Angebote der angefragten Baufirmen eingegangen seien, sagte Schramm.
Die zu Beginn des Jahres beantragte Förderung durch die WI-Bank habe ebenfalls zu Verzögerungen geführt, da die Bank umfangreiche Nachforderungen (Dämmung, Fenster etc.) gestellt habe. Diese Nachforderungen seien in Zusammenarbeit mit dem beauftragten Architekturbüro Schritt für Schritt abgearbeitet worden.
Einige Arbeiten laufen noch – so muss aufgrund der erforderlichen Außendämmung die komplette Dachentwässerung geändert werden.
„Im Frühjahr 2023 rechnet die Stadtverwaltung mit der Fertigstellung des Gebäudes“, erklärte Mario Schramm. Sowohl Teile der Stadtverwaltung (Fachdienst Öffentlichkeitsarbeit, Datenverarbeitung und Gebäudemanagement) als auch die Stadtbücherei bekommen dann ein neues Zuhause. Zur Förderung des Tourismus wird zudem eine Touristeninformationsstelle im Erdgeschoss eingerichtet.
Die seit über zehn Jahren von der Lebenshilfe betriebene Stadtbücherei (derzeit am Obertor untergebracht) wird sich über zwei Geschosse erstrecken. Sie befindet sich vom Marktplatz aus gesehen im rechten Gebäudeteil im Erd- und ersten Obergeschoss. Zur Schaffung größerer Freiflächen für Lesungen oder andere Veranstaltungen werden hier in einigen Bereichen rollbare Regale vorgesehen. Auch im Hinblick auf die Digitalisierung soll hier eine „moderne“ Bibliothek geschaffen werden.
Betrieben wird die Stadtbibliothek weiterhin von der Lebenshilfe Dillenburg.
Neuer Aufzug für behindertengerechten Zugang zum Obergeschoss
Nach Fertigstellung wird im Erdgeschoss des vom Markplatz gesehen linken Gebäudeteils ein Empfang für die darüber liegenden Verwaltungsteile eingerichtet. Die behinderten-gerechten WCs und der neu eingebaute Aufzug sorgen dafür, dass auch mobilitätseingeschränkte Menschen hier gezielt integriert werden. „Ziel ist die Schaffung einer digitalisierten, modernen und bürgerfreundlichen Verwaltung“, erklärte Bürgermeister Schramm.
Der Magistrat hat in seinen letzten Sitzungen zwei weitere Aufträge für das Stadthaus vergeben. Die Außenputz- sowie Isolierungs-Arbeiten wurden auf Basis einer Ausschreibung an ein heimisches Unternehmen vergeben. Die Kosten liegen bei rund 131.000 Euro.
Da auch das Dach neu gedeckt werden muss, wird auch dieser Auftrag ausgeschrieben. Die Satteldächer müssen neu eingedeckt werden. Außerdem ist eine Dämmung und Ertüchtigung der Flachdächer vorgesehen.
Beitrag und Bilder: Stadt Haiger.